Scroll Top

Hej!

Unser Sonntag in Oslo verlief etwas ruhiger, was auf unsere etwas angeschlagene Gesundheit zurückzuführen war. Dennoch hatten wir es uns nicht nehmen lassen den Frognerpark anzusehen und im Stadtteil Aker Brygge, sowie Tjuvholmen, umher zu schlendern. Das Wetter war immer noch super und wir hatten Temperaturen um die 28° Grad und nur hin und wieder ein paar kleine Wolken. Da wir nur relativ kurz in Oslo waren, entschieden wir uns Sehenswertes und für uns Interessantes auf die Tage aufzuteilen. Norwegen an sich würden wir dann ein andern mal ausgiebiger erkunden. Nachdem wir am Vortag schon einiges gesehen hatten, sollte es nun in den bekannten Frognerpark gehen.

Frognerpark

Der Frognerpark ist für seine Skulpturenanlage des Künstlers „Gustav Viegeland“ bekannt. Demzufolge ist auch der Großteil des Frognerpark mit seinen Skulpturen bestückt. Dennoch gibt es auch großflächige Rasenflächen, welche zum Verweilen, Picknicken oder Sport machen zur Verfügung stehen und nichts mit den Skulpturen an sich zu tun haben. Der gesamte Park ist kostenfrei und durch mehrere Wege zugänglich. Daher fuhren wir mit der Metro von unserer Unterkunft aus bis zur Haltestelle „Majorstuen“. Von dort entlang der Straße (Ring 2) gingen wir gen Süden bis zum Haupteingang des Frognerpark. Direkt vor dem Park hält auch eine Tram und der Park ist daher relativ leicht zu erreichen. Dort auf einem Vorplatz gibt es Parkplätze für Busse und für eine geringe Anzahl an Autos. Dabei waren die Vielzahl an E-Scootern und E-Bikes auffällig, welche vor dem Eingang zur Vermietung bereit standen.

Der Haupteingang besteht aus einem großen und mehreren kleinen Toren, welche durch große Laternen beleuchtet werden (zur Tageszeit entsprechend nicht beleuchtet). Neben dem Haupteingang befinden sich einige Tennisplätze, das „Frognerbadet“ (Freibad) und das Frogner Stadion. Dies ist zur Sommerzeit überwiegend ein Fußballstadion und zum Winter wird es zu einer Schlittschuhbahn umfunktioniert.

Kurz nach betreten des Frognerparks findet man hinter dem Haupteingang auf der rechten Seite eine Statue des Künstlers „Gustav Viegeland“. Ebenfalls gibt es hier ein kleines Cafe für eine Pause. Der Frognerpark ist grob gesagt wie ein Kreuz aufgebaut. Vom Haupteingang kann man einfach nur geradeaus gehen, kommt dann über die Skulpturenbrücke zu einem großen Brunnen bis hin zum Monolitten und einer Statue ganz am Ende. Der Brunnen befindet sich ca. in der Mitte des Frognerpark und von dort führen auch Wege rechts und links ab. Hier befinden sich dann die Rasenflächen, welche offen nutzbar sind. Daher haben wir hier auch viele beim picknicken, sonnenbaden oder Sport gesehen. Der Park wirkt auch sehr sauber, was einem dank der großzügigen Anzahl an Mülleimern auch einfach gemacht wird.



Vigelandsanlegget

Für uns ging es nach einem kurzen Überblick auf einer Karte am Haupteingang dann einfach geradeaus bis zu der Skulpturenbrücke. Dort beginnt der Hauptteil der Skulpturen und insgesamt befinden sich 212 Stein- und Bronzeskulpturen im Park. Gustav Viegeland hatte diese von 1907-1942 (der Park entstand zwischen den Jahren 1923 und 1943) gefertigt und symbolisiert mit den Meisten den Kreislauf des menschlichen Lebens. Die Brücke beherbergt 58 Bronzeskulpturen und unter ihnen auch die bekannte „Sinnataggen„, ein zornig aufstampfendes Kleinkind. Die ganze Anlage bzw. auch die Anzahl der Skulpturen und Herrichtung mit den Blumen und dem Brunnen sah schon beeindruckend aus. Allerdings handelt es sich bei den Skulpturen überwiegend um Nacktdarstellungen und entsprach jetzt nicht ganz unserem Interesse.

Wir schauten uns alles in Ruhe an und setzten dann unseren Weg bis zum Brunnen fort. Auch hier fanden wir die bunte Blumenvielfalt schön anzusehen und den großen Brunnen (mehrere Bronzeskulpturen tragen eine Schale aus der das Wasser kommt) imposant dargestellt. Der Begriff „Vigelandsanlegget“ bezeichnet die Kunstinstallation der Skulpturen innerhalb des Frognerpark. Aufgrund ihrer Bekanntheit wurde der Park unter dem Namen „Vigelandpark“ als Name für die Touristen bekannt. Falls ihr also einen von beiden Begriffen hört, wisst ihr nun Bescheid. 🙂

Monolitten

Über nachfolgende Treppen gelangt man dann, sofern man dem Weg weiter folgt, zu dem Monolitten. Die hier im Frognerpark 17 Meter hohe Säule aus einem einzigen Iddefjord-Granit. Dabei kann man in dieser Säule 121 Figuren erkennen, welche die Entwicklung vom Embryo über das Kleinkind und aller nachfolgender Lebensstadien des Menschen darstellt. Da die Skulpturen sehr detailiert aussehen, konnten wir uns auf dem ersten Blick nicht vorstellen, dass diese Figuren in den Stein gemeißelt wurden. Eine beeindruckende Arbeit! Um den Monolitten herum befinden sich noch 36 weitere Figurengruppen.

Folgt man dem Weg vom Haupttor nach dem Monolitten weiter, gelangt man zu einer letzten Skulpturgruppe aus Bronze. Diese stellt den „Zirkel des Lebens“ dar. Man erkennt also bei den ganzen Skulpturen immer wieder das Kernthema des Künstlers Gustav Viegeland – der Kreislauf des menschlichen Lebens. Die Skulpturen zeigen Figuren beider Geschlechter in den unterschiedlichsten Lebensphasen und Situationen. Wir verließen nach der letzten Skulpturengruppe den Hauptteil und schlenderten noch etwas durch die Grasflächen und Wege seitlich vom Park. Aufgrund des guten Wetters waren hier einige Leute und genossen die Sonne. Uns war allerdings zu dem Zeitpunkt nicht groß nach einer Pause auf dem Rasen und daher nahmen wir den nächstgelegenen Ausgang des Frognerparks (in der Nähe des Freibads), um zur Metro Station zurückzukehren.

Aker Brygge

Viel hatten wir für den Tag nicht geplant gehabt und wollten eher spontan entscheiden. Daher ging es von der Metro Station „Majorstuen“ spontan in Richtung Hauptbahnhof. Vorher (am Vortag) kamen wir nur grob am Stadtteil oder Bezirk „Aker Brygge“ vorbei, doch Vivi hatte gelesen, dass sich ein Besuch dort lohnen soll. Somit nahmen wir uns dies als Nächstes vor. Vom Hauptbahnhof aus fuhren wir mit der Tram ein paar Stationen weiter direkt nach Aker Brygge. Dieser Stadtteil ist bekannt für seine Promenade und Gastronomien, welche sich mit Ausblick auf das Wasser an der Promenade entlang reihen. Zudem fahren die meisten Fähren von hier ganzjährig ab. Bei der Fahrt mit der Tram gab es ein kleines Highlight, denn vor uns stieg eine Familie mit einem kleinen Samojeden (Hunderasse) ein. Er wirkte noch recht tollpatschig und sein Herrchen hob ihn für die Fahrt lieber auf den Schoß. Dabei ließ er dann seine Vorderpfoten baumeln und schien die Fahrt trotz der Hitze zu genießen. Bei dem ganzen Fell könnte er bestimmt eine Abkühlung gebrauchen.

Nachdem wir in Aker Brygge ankamen, schlenderten wir erstmal etwas an der Promenade entlang und schauten uns die Vielzahl der Restaurants an. Vielleicht wäre da ja auch etwas für uns später dabei. Doch vor allem am Anfang schien es sich eher um gehobene skandinavische und französische Küche zu handeln, welche uns nicht ganz zusagte. Danach setzten wir zunächst unseren Weg fort und kamen vorbei am Yachthafen, welcher sich am südlichen Ende des Stadtteils befand. Insgesamt hatten die Gebäude und der Aufbau der Promenade einen sehr modernen Stil, welches nicht direkt an das typische skandinavische Häuschen erinnert. Uns gefiel es trotzdem, da es offen und hell wirkte und mit vielen Sitzmöglichkeiten auch zum Verweilen mit Blick auf den Fjord einlud.

Tjuvholmen

Über eine Brücke gelangt man in den nachfolgenden Stadtteil Tjuvholmen, welcher etwas weiter in das Wasser hinausragt. Hier befindet sich passender Weise zum Stil der Gebäude auch das Museum für moderne Kunst. Doch ein Besuch war nicht unser Ziel, auch wenn eine Abkühlung wohl nicht verkehrt wäre. Stattdessen gingen wir am Wasser entlang und kamen in eine Art Strandbereich. Dort auf einer Grünfläche tummelten sich viele Menschen in Badesachen und man hatte das Gefühl mit einem Schritt von der Stadt zum Strand gelangt zu sein. Mitunter dem Sonnenbaden wagten sich auch einige mit einem Sprung von der Mauer hinab in das Wasser. Über Leitern gelangt man danach wieder hinauf und kann dies also beliebig oft wiederholen. Auf den Grünflächen war fast kein freier Platz mehr, doch für einen Sonntag und den Temperaturen auch verständlich. Da kamen wir uns beim Vorbeischlendern schon etwas komisch vor.

Freddy Fuego

Wenn man dem Weg weiterhin folgt, gelangt man tatsächlich zu einem kleinen überschaubaren Strandbereich. Es handelte sich zwar eher um kleine Steine als um Sand, doch konnte man von dort aus auch in Wasser gehen. Darauf hielten wir kurz an einer Treppe an und schauten dem ganzen Trubel zu. Dabei waren echt viele im Wasser und vielleicht kommen wir auch nochmal in den Genuss. Doch aktuell verlangte es uns eher nach einer Mahlzeit, denn wir hatten Hunger. So gingen wir den Stadtteil Tjuvholmen wieder hinauf und schauten uns weiterhin um. Bei dem Mexikaner „Freddy Fuego“ sagten uns die Burritos zu und wir genossen draußen beim Essen den Blick auf den Fjord. Die Burritos waren sehr lecker und es erinnerte uns etwas an das „Chipotle“ aus der USA. Zur Auswahl standen 4 verschiedene Möglichkeiten (Rind, Schwein, Huhn und Vegetarisch), welche man danach individuell belegen lassen konnte.

Hillsong Oslo

Schließlich hatten wir dann noch einen letzten geplanten Tagespunkt, denn wir wussten, dass die Hillsong Gemeinde auch in Oslo vertreten ist. Nach unseren besuchen von deren Gottesdiensten in Südafrika, Australien und aus der Ferne hatten wir es uns vorgenommen auch hier am Sonntag vorbei zu schauen. So gab es einen 17:00 Uhr Gottesdienst, der in unseren Plan passte. Daher nutzten wir die RuterReise App und Google Maps und fanden einen idealen Weg bis kurz vor unser Ziel mit der Tram. Dafür konnten wir sogar direkt von Aker Brygge aus durchfahren, was wir dann auch taten. Bei der Zeilhaltestelle mussten wir lediglich zwei Straßen weiter und waren dann am Ziel. Zwar mit 45 Minuten deutlich eher als wir gedacht hätten, doch wo wir nun warten war ja egal. Unsere frühe Ankunft hatte sogar noch einen Vorteil, denn so kamen wir mit zwei sehr netten jungen Menschen aus der Gemeinde ins Gespräch.

Dabei tauschten wir uns über Reiseerfahrungen aus, was man so privat macht und was uns halt nach Oslo verschlagen hat. Als dann der Gottesdienst anfing, bzw. man hinein konnte suchten wir uns einen Platz und waren gespannt. Normalerweise findet der gesamte Gottesdienst auf norwegisch statt, doch an dem Tag war ein Gastpastor aus Phoenix (Arizona, USA) anwesend. Folglich waren nur 1-2 Lieder auf norwegisch, der Rest auf englisch und bei der Begrüßung des heimischen Pastor mussten wir ebenfalls etwas grübeln was er wohl sagt. Die Predigt konnten wir dagegen auf Englisch super verstehen. Der gesamte Gottesdienst hatte und sehr gefallen und auch der Kernpunkt war spannend, da es darum ging Schwellen/Grenzen zu überwinden. Neues zu wagen und auch wenn man manchmal die Lösung nicht sieht an seinem Vorhaben festzuhalten.



Nach dem Gottesdienst führten wir noch 1-2 Gespräche mit interessierten Gemeindemitgliedern, bevor wir uns dann via Tram und Metro auf den Rückweg machten. Inzwischen waren auch unsere Gastgeber aus ihrem Urlaub zurück. Wir nutzten die Chance und hatten dann noch ein kurzen Gespräch mit Heidi, bevor wir dann den Abend gemütlich in der Unterkunft ausklingen ließen.

Bis dahin und liebe Grüße,
Torben & Vivi

Verwandte Beiträge