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Moin, Moin 🙂

Was ein Tag!?… Dieser Beitrag wird ein wenig anders als die anderen Blogbeiträge… Den heutigen Bericht werde ich (Vivi) in der Ich-Form schreiben, denn es war ein (sehr emotionaler) Tag mit vielen Erlebnissen! Ich hoffe, dass es dadurch ncoh anschaulicher ist und ihr einen guten Einblick in unseren Tag bekommt. Ich fang dann mal an…

Die Straßen Manila´s

Nach dem Frühstück verließen wir unseren Unterkunft für eine Stadttour durch Manila. Wir folgten einer langen Straße um zur Metro-Station (LRT) zu kommen. Die Straßen sind uneben und oft kaputt, sodass man genau hinschauen muss, wo man hingeht. Ebenso das Überqueren von Straßen ist herausforderlich und benötigt Mut. An einer Kurve sitzen zwei Kinder auf der Bordsteinkante und spielen mit einem kleinen Auto. Hinter ihnen ein Müllberg und ein kleiner Fluss, welcher ebenfalls voll Müll ist.

Gegenüber sehen wir Menschen mit Taschen und Decken. Wir gehen weiter zur Metro-Station, vorbei an kleinen Essensständen und Kiosks. Es ist laut, denn es wird viel gehubt und die Abgase sind deutlich zu riechen. Der Smok ist hier gegenwärtig und wird uns zum ersten Mal so richtig bewusst! 🙁

Die Fahrt mit der Metro kostete uns pro Person nur 15Php (ca. 0,30€) und das System war bekannt. Nach nur wenigen Stationen stiegen wir bei der Station „United Nations Avenue“ aus. Kaum hatten wir die Metro-Station verlassen war dort eine Frau mit einem kleinen Kind, die ihr Kind quasi dazu Zwang uns zu winken. Wir nickten höflich und winkten zurück. Dann stand sie auf und folgte uns und wollte immer, dass das Kind uns winkt und zu uns geht. Es wirkte schon fast, als ob sie uns das Kind mitgeben möchte! Sehr strange! :/

Von dort aus ging es dann zum „Rizal Park„. Wieder überquerten wir einige Straßen – Ich würde sagen, dass wir darin schon gut geübt sind! 😉 Kurz vor dem „Rizal Park“ sehen wir Menschen auf dem Boden schlafen und drei davon fielen mir besonders auf. Auf einer Decke lag seitlich eine Frau, dahinter ihr Mann, der sie mit einem Arm umarmte und dahinter lag ein kleiner Junge. Eine Familie auf der Straße im Zentrum Manila´s – wie traurig! Mich berührte dieser Anblick sehr und brachte mich ins Nachdenken.

Neben dem Müll auf den Straßen, riecht es auch oft unangenehm nach Urin. Es macht so das Spazieren durch die Straßen nicht gerade angenehm, aber zum Glück ist es nur Phasenweise!

Der „Rizal Park“…

ist eine große Parkanlage mitten in Manila. Zuerst hören wir laute Musik und Kinderstimmen – Hier ist ein großer Spielplatz. Man muss Eintritt dafür zahlen, aber von außen sieht er wirklich schön aus und es klingt, als hätten die Kinder viel Spaß.

Wir gehen weiter und kommen zur „Relief map of the Philippines“. Auf einem kleinen See befindet sich eine Karte von den Philippinen und hier ist das Land nachgebildet mit Bergen und den verschiedenen Inseln. In der Mitte kann man einmal darüber gehen und sich alles anschauen.
Wir gehen weiter, kommen an verschiedenen Statuen vorbei, sowie am Chinese Garden und anderen Aktivitäten. Viele Menschen sind hier in dem Park, einige davon tragen das gleiche T-Shirt und es handelt sich hierbei wohl um eine Hilfsorganisation, die sich hier getroffen hat.

Die Menschen hier sind freundlich, lächeln einem zu und ich schenke ihnen ein Lächeln zurück! Durch den Park und um den Park herum fahren viele Kutschen und Fahrradtaxis. Wir werden oft angesprochen, ob wir mitfahren möchten, aber wir verneinen und sagen ihnen, dass wir lieber zu Fuß gehen wollen. Wir werden oft gefragt und manchmal merke ich, wie meine Antwort nach dem zehnten Mal nicht mehr ganz so freundlich ist.

Es gibt hier viele Kinder. Sie spielen untereinander und manche alleine. Manche spielen mit Spielzeugpistolen und andere nehmen einen Stock und tun so als ob es ein Bogen wäre und schießt den imaginären Pfeil ab.

Der „Ocean Park“

Der „Rizal Park“ ist an sich eine schöne Parkanlage, der zum Verweilen einlädt. Doch es ist sehr warm und wir wollen noch ein bisschen mehr von Manila sehen. Angrenzend an den Park folgt der „Ocean Park„. Wir wussten nicht genau, was es dort alles gibt und so machten wir uns einfach mal auf den Weg dorthin. Kaum hatten wir das Grundstück betreten, waren dort drei kleine Kinder die spielten. Einer folgte Torben und ich ging hinter ihnen. Der kleine Junge erzählte Torben etwas, liebäugelte ein wenig mit seinen Kinderaugen und es war klar, dass er Geld wollte. Schlimm, dass Kinder hier betteln und dabei auch relativ aufdringlich sind.

Der „Ocean Park“ ist direkt am Hafen und als wir dort angekommen waren, bestaunten wir das große, vielfältige Angebot. Neben einem Hotel gibt es hier ein großes Aquarium, „Fish Spa“, Falken und vieles mehr. Daran hatten wir kein großes Interesse und wollten dafür nun kein Geld ausgeben. Somit sind wir weitergezogen.

„Intramuros“

In der Nähe der Parkanlage befindet sich der bekannte Stadtteil „Intramuros„. Der Stadtteil ist komplett umrahmt von Mauern und stammt aus der spanischen Kolonialzeit. Auf den Philippinen kann man viel spanischen Einfluss entdecken, wie z.B. diesen Stadtteil hier in Manila. Die Gebäude sehen anders aus und die Bezeichnungen sind spanisch. Hier ist die Atmosphäre ein wenig anders und doch sehen wir nach einigen Schritten immer wieder Menschen in Hauseingängen schlafen.

Wir schauen uns um, fotografieren die San Augustin Kirche und kommen dann zum hinteren Teil des Stadtteils, wo sich die Manila Kathedrale befindet.

Die Kathedrale ist offen und wir schauen uns um. Der Kirchenraum ist groß und links und rechts gibt es kleinere Räume. Es ist eine schöne und beeindruckende Kirche. Wir setzen uns und lassen alles auf uns wirken.
Nach einer Zeit gehen wir wieder zurück zum Eingang. Wir sehnen uns nach einer Erfrischung und kaufen uns bei einem Supermarkt kühle Getränke – Das tut gut! 🙂

Wir schauen uns die verschiedenen Straßen links und rechts an und stellen fest, dass dieser Stadtteil vom Stil anders ist, aber das Leben doch das Gleiche. Zwei Jungs sprechen mich höfflich an „Hey Mam, what´s your name and where you from?“ worauf ich nur sage „That are a lot of questions!“. Ich frage mich, ob ich nicht ein Gespräch hätte anfangen sollen, aber im gleichen Augenblick wurde mir klar, dass sie nur Geld wollen und wenn ich einem etwas gebe, müsste ich es bei den anderen gleich tun.

Es macht mich traurig die Kinder so zu sehen und auch wenn ich weiß, dass sie glückliche Kinder sind, wenn ich sie spielen sehe, dennoch sehe ich auch das Leid in ihren Augen. Sie haben nicht viel, aber es reicht dennoch – irgendwie fürs Mindeste! :/

Worte in meinem Kopf

All diese Eindrücke, die Art und Weise, wie die Menschen hier in Manila leben, bringt mich zum Nachdenken. Es macht mich traurig und ich bin schockiert! Mit sowas hatte ich hier nicht gerechnet! Auch wenn es in Johannesburg auch viel Müll gab und die Wohnzustände in Thailand manchmal ähnlich waren, so ist es hier doch nochmal was anderes! Viele Worte kreisen durch meinen Kopf und ich versuche ihnen eine Ordnung zu geben. Ich spreche mit Torben darüber und sage ihm, wie schokiert ich bin und er nimmt die Umgebung ähnlich wahr.

Vor allem die Kinder berühren mich sehr und es trifft mich tief. All diese Eindrücke werden sicherlich meine Arbeit als Erzieherin in der Zukunft beeinflussen! Ich versuche den Kindern immerhin ein Lächeln zu schenken oder ich winke ihnen zu – Es scheint ihnen was zu bedeuten!

Zurück in den Park

Wir gehen vom „Intramuros“ zurück zum „Rizal Park“. Auch hier begegnen uns spielende Kinder, die uns grüßen und zuwinken. Ich winke zurück und sie lachen. Es scheint etwas Besonderes zu sein, dass man als Tourist hier in dieser Stadt ist, denn die Kinder rufen nach einem und man fühlt sich fast schon als wäe man berühmt. Ebenso eine Frau sagte beim Vorbeigehen „Hey Mam Beautiful“ zu mir und ich fühle mich geehrt.

In dem Park haben wir mehrere Gruppen gesehen, die Kampfkunst betreiben. Die Nationalsportart der Philippinen wird als „Filipino Martial Arts“ bezeichnet und darunter zählen verschiedene Kampfkunstarten, wie z.B. „Arnis“.

„Filipino Martial Arts“

Torben hat in Neustadt einige Zeit ebenfalls „Modern Arnis“ gelernt und wusste daher, dass dieser Sport hier üblich ist. Er hat auch gehofft, dass wir diesem Sport hier in Manila begegnen. Wir schauten den Gruppen eine zeitlang zu und gingen weiter. An einer Stelle des Parks (vor dem „National Museum of Anthropology“) trainierte eine größere Gruppe. Hier standen wir schon zu Beginn eine längere Zeit, wo Torben mit einem jungen Mann ins Gespräch kam, der ein Gespräch mit einem der Trainer organisieren wollte. Nun waren wir wieder hier und der nette Mann ebenfalls und so kam eins zum anderen.

Einer der Trainer stellte sich uns vor und Torben kam ins Gespräch. Ich hielt mich ein wenig im Hintergrund, freute mich für Torben und schaute den Anderen beim Training zu. Es stellte sich heraus, dass dieser Trainer der jüngste Grand Master auf den Philippinen ist und wir somit jemanden ganz Besonderen getroffen hatten. Sie unterhielten sich lange und tauschten dann Kontaktdaten aus. Torben sollte sich einfach nochmal melden und dann bekommt er eine Privatstunde mit dem Grand Master. Wie cool ist das denn!?

Torben bat noch um ein Foto und kurzerhand trommelte Ariel Amato alle zusammen und stellte die Gruppe auf. Eigentlich wollte Torben nur ein Einzelfoto mit ihm und nun steht er da mittendrin und ich fotografiere die ganze Gruppe. Torben bedankte sich mehrmals, doch es reichte noch nicht aus. Erst erhielten wir eine Vorschau von einer Kampfszene mit ihm und einer Frau und dann stellte er die Gruppe in Reihen auf und sie führten in Formation den Stockkampf aus. Torben filmte alles fleißig.

Ein weiterer Mann stellte sich anschließend vor: Ledgardo T. Lacson. Zum einen Mr. Philippines 1974 und zum anderen der ehemalige Lehrer (Uni) von Ariel Amato. Aktuell ist er aber ebenso Weltenbummler wie wir und dementsprechend unterhielten wir uns. Wir bedankten uns mehrmals bei allen und als wir uns endlich losreißen konnten, gingen wir weiter.

„Paco Park“

Vom „Rizal Park“ gingen wir zum „Paco Park“, der nur ein paar Straßen entfernt ist und ebenso eine schöne Grünanlage sein soll. Auf dem Weg dorthin sahen wir Kinder vor einem Supermarkt auf dem Boden sitzen. Sie machten mit verschiedenen Blechbüchsen Musik, die sich sogar echt gut anhörte. Wir gingen weiter. Der „Paco Park“ ist ebenfalls ummauert und man muss 10 Php pro Person (ca. 0,20€) Einritt bezahlen. Der Park ist nicht sonderlich groß, aber wirklich schön!

Geradeaus zu befindet sich eine Kapelle, die ebenfalls sehr schön ist. Auf den Mauern drumherum kann man gehen und so einen Blick auf den Park und die Umgebung haben. Ein sehr schöner Ort mitten im Großstadtdschungel!

„Robinsons Place Manila“

Nun machte der Hunger sich breit und so gingen wir in die nahegelegene Mall, dem „Robinsons Place Manila“. Ein großes Einkaufszentrum und auf der untersten Etage befinden sich verschiedene Restaurants. Nachdem wir uns einen kurzen Überblick verschafft hatten, entschieden wir uns für „Pizza Hut“. Alles andere war irgendwie nicht ansprechend und es gibt hier so gut wie nur Hähnchenschenkel zu Essen und das wollten wir nun nicht.

Also gab es Pizza und vieeel Trinken. Bei der Wahl des Trinkens gab es drei Größen: Glas, Bottomless und Pitcher. Wir wählten die „Bottomless“ und ich dachte nur, dass sie so die mittlere Größe nennen, doch als unser Getränk 3/4 leer war, nahm die Bedienung unsere Gläser und brachte sie aufgefüllt wieder zurück. So macht „Bottomless“ auch einen Sinn und wir holten unseren täglichen Wasserverbrauch nach. 😀

Zurück zur Unterkunft

Nachdem wir dann gesättigt waren, ging es mit der Metro wieder zurück. Als wir an der Straße ankamen, wo wir heute Morgen die zwei Kinder mit dem Spielzeugauto sitzen gesehen haben, war nun der Gehweg nicht mehr begehbar. Hier breiteten Menschen ihre Decken aus und hier war wohl ihr Schlafplatz. Ich wiederhole an der Stelle nochmal, dass dahinter sich große Müllberge befinden und es alles andere als ein schöner Schlafplatz ist. Ich versuchte nicht so sehr dahin zu schauen und weiter zu gehen.

In einer Nebenstraße spielen Kinder Basketball und Mädchen sitzen in der Ecke und tuscheln. Wir sehen eine Frau, die ein Katze an einer Schnur (Leine) hält. Die Welt hier ist definitiv eine andere.

Wir gehen weiter zur unserer Unterkunft. Torben macht mich aufmerksam auf einen Satz, welcher beleuchtet an einem Hochhaus steht: „In God we trust„. Ja der Glaube hat hier für die Menschen eine große Bedeutung und überall tauchen Sätze wie diese auf. Ebenso an den Jeepneys findet man solche Sätze wie „God provides“. Das Christentum ist hier eine starkvertretende Religion und überall sichtbar. Immerhin haben sie den Glauben, der sie stärkt und wo sie Hoffnung finden!

Wir lassen all diese Eindrücke auf uns wirken. Wir sind müde von dem vielen Laufen durch Manila City. Daher werden wir heute nicht mehr viel machen und gleich schlafen gehen.
In diesem Sinne: Gute Nacht! 😉

Lieben Gruß,
Torben & Vivi

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