Aloha!
Gestern Morgen haben wir das Camp Olowalu gegen 08 Uhr verlassen und uns auf den Weg zum östlichen Teil Maui´s gemacht.
Camping Upgrade
Wir haben die Nacht relativ gut geschlafen, doch für den Rücken ist der normale Autoboden nicht so das Bequemste. Für eine Nacht oder zwei war das kein Problem, doch da noch weitere Nächte bevorstehen, wollten wir uns eine Lösung suchen. Luftmatratze ist uns natürlich auch als erstes eingefallen, doch wollten wir nicht unbedingt in etwas investieren, dass später nicht weiter mitgenommen wird (z.B. Aufgrund Platz im Rucksack oder zusätzliches Gewicht).
Somit war unser erster Halt am Morgen der Walmart in Kahului. Walmart beinhaltet neben Lebensmitteln auch Drogerieartikel, Mode, Technik und Sport- & Campingausstattung. Wir wurden auch bei der Campingausstattung fündig, doch die Luftmatratzen hier waren schwer und kosteten ohne Pumpe schon um die 30$. Wir waren unschlüssig, bis wir in der Reihe nebenan die Wasserluftmatratzen sahen. Eine kostet nur 3$ und selbst wenn die Luft am nächsten Tag raus ist, pustet man sie einfach wieder auf. Für das Geld war es uns den Versuch wert. Wir hatten also unser Camping Upgrade eingekauft! 😀
Road to Hana
Bei der „Road to Hana“ handelt es sich um einen Straßenabschnitt der Straße 360 bis zur historischen hawaiischen Stadt Hana. Vorab ein paar Details:
- Die Strecke fängt bereits in der Stadt „Paia“ auf der Straße 36 an
- Sie ist ca. 46 Meilen (ca. 74 Kilometer) lang
- Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt ca. 15 m/h (ca. 24 km/h)
- Man fährt über ca. 56 Brücken, wovon 46 nur einspurig sind
- Es befinden sich ca. 617 Kurven auf der gesamten Strecke
- Die Straße wurde 1027 eröffnet und 1900 geteert.
- Sie gilt als die meist spektakulärste Straße in Hawaii
Wer diese Strecke als Tagestour ansetzt, will meist bis nach Kipahulu und je nachdem, ob das Auto und Wetter es zulässt über den Süden zurück nach Kahului. Der südliche Teil soll weniger ausgebaut sein und ist je nach Wetterverhältnissen eher für Allradfahrzeuge geeignet.
Wir hatten uns im Vorfeld für den „Waianapanapa State Park“ online eine Campinggenehmigung (54$ für 2 Personen für drei Nächte) eingeholt. Überraschenderweise, kam erst mit der bestellten Genehmigung ein Hinweis, dass Übernachtungen nur mit einem Zelt oder autorisierten Campingfahrzeug möglich sind. Wir hatten zwar nun ein größeres geräumiges Auto, doch es gab keine genaue Beschreibung, was als „autorisiert“ gilt. Wir waren schon skeptisch und hofften, dass all die Informationen nun stimmen. Denn stornieren konnte man es auf jeden Fall nicht mehr!
Twin Falls
Somit waren wir gespannt, was uns heute noch erwartet und vor allem, wie spektakulär die Strecke nun wirklich ist. Unser erster geplanter Halt waren die „Twin Falls“. Diese befanden sich noch relativ am Anfang der gesamten Strecke und waren stark besucht. Kurz nach dem Meilenmarker 2 befindet sich auf der rechten Seite ein Parkplatz mit einem Foodtruck. Hier kann man neben Kokosnüssen auch Smoothies oder Bananenbrot kaufen. Vom Parkplatz aus startet der ca. 30-minütige Fußmarsch bis zum Wasserfall.
Man folgt hierbei dem Wasser und muss auch den Fluss überqueren, bevor man dann am Ende den eigentlichen Wasserfall erreicht. Auf der halben Strecke weist ein großes Tor darauf hin, dass der Weg eher etwas für „erfahrene“ Wanderer ist, doch wir fanden den Weg eher als Spaziergang und sind nun eigentlich kein Maßstab. 😀 Am Wasserfall kann man auch schwimmen gehen, was viele Gäste in Anspruch genommen haben. Wir schauten einigen Mutigen zu, die von oben ins Wasser sprangen und machten Fotos, bevor wir dann zum Auto umkehrten. Dort kauften wir uns noch einen frisch zubereiteten Ananas Smoothie, bevor wir weiterfuhren.
Waikamoi Falls
Hierbei handelt es sich wieder um einen Wasserfall. Zudem sei gesagt, dass es sich bei fast allen empfohlene Stops auf der Strecke um Wasserfälle handelt. Hier war es nicht einfach zu parken, denn es gab nur einige ausgewählte Parkbuchten neben der einspurigen Brücke, kurz nach Meilenmarker 10. Von dort aus muss man flussaufwärts über Steine und Bäume klettern, bevor man den eigentlichen Wasserfall erreicht.
Aber es lohnt sich! Es gibt auch hier wieder die Möglichkeit sich zwischendurch im Fluss abzukühlen oder ganz oben im Pool zu schwimmen. Ein riesiger Wasserfall über einer kleinen Höhle erwartet einen als Belohnung! 🙂
Keanae Peninsula
Wir machten uns wieder zurück zum Auto und waren froh, dass noch alles vorhanden und unser Auto unbeschadet war. Es soll wohl häufiger vorkommen, dass in einige Autos eingebrochen wird oder eben Unfälle auf der Strecke nach Hana passieren. Wir hatten uns als nächsten Halt die „Keanae Peninsula“ rausgesucht. Hierbei sei vermerkt, dass wir nicht bei jedem Wasserfall oder empfohlenen Punkt angehalten sind, sondern eher das für uns interessante rausgesucht haben.
Für diesen Halt mussten wir an einer Stelle die Hauptstraße verlassen und einer Nebenstraße folgen, bevor man an der Bucht ankommt. Hier handelt es sich um scharfkantige Lavagesteine, die ins Meer ragen und das Wasser zerschellen lassen. Es war ein schöner und mächtiger Anblick, wenn das Wasser einige Meter hoch spritzt und einen lauten Knall von sich gibt. Wir machten auch hier Fotos und Videos, bevor wir die Fahrt zurück auf der Hauptstraße fortsetzten.
Waianapnapa State Park
Unser nächster geplanter Halt war dann schon unser Campingplatz und gleichzeitig „State Park“. Wir fuhren demnach eine längere Zeit lang die schmalen und wendige Straße, doch zum Glück ohne negative Vorkommnisse und fanden die Straßenverhältnisse allgemein besser als bei unserer Fahrt um West Maui.
Kurz vor unserem Ziel entschieden wir uns zuerst nach Hana zu fahren, was nur fünf Fahrminuten weiter liegt. Es gibt hier tatsächlich nicht viel zu sehen! Hana besitzt neben einer Bank, einer Tankstelle und zwei kleinen Lebensmittelläden nur noch den Hafen-/ Strandbereich. Ansonsten wohnen hier ca. 1900 Einheimische und das war es.
Wir fuhren also wieder ein Stück zurück, um uns an einem Essenstand auf dem Hana Highway eine Mahlzeit zu organisieren (Der Halt lohnt sich, um was zu essen. Leckeres Thaifood oder Seafood verschiedener Art wird angeboten!) und machten uns dann auf den Weg zum State Park. Hier gibt es neben dem Campingplatz auch einzelne kleine Campinghütten (entsprechend teurer anzumieten) und einen schwarzen Sandstrand. Die schwarze Farbe kommt auch von den Lavasteinen und es befinden sich zudem eher größere Steine am Strand als Sand. Dort kann man in der Bucht schnorcheln und sich auch eine geformte Höhle im Lavastein („Lave Tube“) ansehen.
54 Dollar für nichts!
Wir erkundeten die Gegend und machten einige Fotos, doch zum Schnorcheln war uns nicht zumute. Wir hatten ja drei Nächte eingeplant und waren daher nicht im Zwang. Vermerkt sei noch, dass wir uns bereits auf einem extra Bereich für die Camper abgestellt haben und neben uns dort noch ein Campingbulli stand. Wir machten unser Auto für die Nacht fertig und fingen an diesen Blogbeitrag zu schreiben, als es anfing zu regnen. Ein weiteres Auto mit seitlich aufklappbarem Dach kam angefahren und suchte sich ebenfalls einen Stellplatz. So standen wir also alle hier und warteten den Regen ab, während nach und nach die Tagesgäste wegfuhren.
Nach einiger Zeit kam dann eine Frau in einem Golfcaddy angefahren und ging auf die zuletzt erschienenen Personen zu. Es schien sich bei dieser Frau wohl um die Kontrolleurin zu handeln, welche nun die Genehmigungen einsieht. Bevor wir überhaupt zu Wort kamen, sagte sie bereits in etwas genervter Tonlage: „This is not a Campingvan. You are not allowed to stay in this!“. Wir waren zuerst perplex, erinnerten uns aber daran, dass es ja nur „autorisierten“ Fahrzeugen genehmigt war. Wir fragten also vorsichtig und möglichst freundlich nach, wo denn eine genaue Klassifizierung steht. Immerhin konnten wir den gesamten hinteren Innenraum freiräumen und unsere Matratzen sowie Schlafsack ausbreiten.
Uns wurde nur erwidert, dass es sich bei unserem Auto um ein Personenfahrzeug handelt und wir hier nicht übernachten dürfen. Dies stünde halt in den Vorschriften und am vergangenen Montag hätte sie wohl einen ähnlichen Fall gehabt. Sie konnte uns allerdings auch nicht sagen, wo genau das in der Genehmigung steht, was ein „Campingfahrzeug“ ausmacht, die anderen würden aber die Bedingungen erfüllen. Wir müssen also den Platz räumen und die Frau drehte uns dann mit dem letzten Hinweis auf die nächste Campingmöglichkeit den Rücken zu. Vivi fragte noch nach, ob wir dann Geld zurückbekommen würden, doch darauf wurde nur erwidert, dass die Genehmigung demnach ungültig ist und verfällt. Es gibt keine Erstattung! Die 54$ waren also für nichts als Frust!
Haleakala National Park
Wir waren zum einen über die unfreundliche Frau, als auch über das verlorene Geld und die Definition eines Campingfahrzeuges (wobei unserer Meinung nach jeder selbst entscheiden können sollte mit welchem Komfortumfang er nächtigt) verärgert, doch mussten weiter. Bis zu dem nächsten Campingplatz soll es ca. 45 Minuten dauern und wir wollten noch im hellen ankommen.
Dementsprechend folgten wir der Straße bis nach Kipahulu und hier wechselte auch das Straßenverhältnis. Neben dem Regen setzten uns also die schmalen und unebenen Straßen noch einen drauf. Wir unterhielten uns, um den Frust direkt rauszulassen und vertrauten darauf, dass wir eine geeignete Stelle finden werden.
Der Regen hörte zwischendurch auf und wir konnten sogar noch einige prachtvollen alleinstehende Häuser und weitere Wasserfälle bestaunen, bevor wir dann den National Park erreichten. Hier war zwar niemand mehr vor Ort, doch bei der Einfahrt konnte man den Eintritt per Kreditkarte am Automaten einholen. Wir mussten hier für 1 Fahrzeug 20$ zahlen, dafür gilt dies für 2 Tage und man darf im Auto (oder wie es einem beliebt) auf dem Grundstück campen.
Dementsprechend stehen wir mit einigen anderen auf dem Campingplatz und schreiben den Blogbeitrag zu Ende, bevor wir dann unser „Camping-Upgrade“ ausprobieren werden. Übrigens haben wir auf dieser Seite von Maui nur selten Empfang, weshalb wir eher unregelmäßig online sind und so dieser Beitrag auch etwas verspätet online kommt.
Beste Grüße,
Torben & Vivi