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Moin zusammen!

Unsere erste Woche in Rio ist schon vorbei und wir haben bereits einiges gesehen. Da das Wetter hier aktuell sehr vielversprechend ist, verteilten wir einige Aktivitäten auf verschiedene Tage. Dadurch müssen wir nicht durch die verschiedenen Sehenswürdigkeiten hetzen und können uns die einzelnen Tage besser einteilen.

Morro Da Urca

Angrenzend an den Stadtteil Botafogo liegt Urca. Dieser Stadtteil umfasst das Gebiet um den „Zuckerhut“ oder in portugiesisch „Pão de Açucar“. Diesen wollten wir an einem anderen Tag besuchen, da hier meist am Wochenende mehr los ist. Für den Freitag hatten wir uns den Wanderweg zum „Morro Da Urca“, dem ersten und vorliegenden Berg vorgenommen. Von unten fährt man ebenfalls mit einer Gondel zu diesem Berg hinauf, bevor man dann in eine Weitere zum „Zuckerhut“ umsteigt.

Mit den Fahrrädern machten wir uns also von der Unterkunft auf den Weg zum Strand „Vermelha“, welcher direkt neben dem Wanderweg liegt. Die Gegend ist gut abgesichert, denn in der Nachbarscahft befinden sich ein Militätstützpunkt und ist entsprechend bewacht. Bis dorthin konnten wir wieder den gut ausgebauten Fahrradweg nutzen und fanden direkt am Start des Wanderweges einige Fahrradständer um unsere Fahrräder dort anzuschließen.

Der Weg beginnt direkt im Grünen und man hört nebenan die Wellen gegen die Klippen schlagen. Die perfekte Kulisse für einen Ausflug am Freitagnachmittag! Der Wanderweg ist nicht etliche Kilometer lang und teilt sich nach ein paar hundert Metern in zwei Wege. Es besteht die Möglichkeit geradeaus weiterzugehen und über einen Steilhang den „Zuckerhut“ zu erklimmen oder aber links in den Dschungel abzubiegen und den „Morro Da Urca“ hinaufzugehen.



750m bis nach oben

Laut der Anzeigetafel sind es ca. 750m, bis man oben ankommt. Unser Gastgeber Luiz meinte, dass dies ca. 30 Minuten dauern würde, sich aber der Weg und der Ausblick lohnt. Eine halbe Stunde empfanden wir als nicht viel und entschieden uns für diesen Weg. Für einen Steilhang waren wir eh nicht ausgerüstet. 😀

Der Wanderweg ist gut ausgeschildert und erkenntlich, zudem sind an steileren Stellen auch Geländer oder Treppen angebracht. Neben den größeren Steinen, Stein- und Bambusstufen geht es den ersten Part viel stel berghinauf. Die Stufen sind dabei teilweise extrem hoch. Wir hatten zum Glück unser Trinken dabei, denn trotz Schatten war es ziemlich warm (34 Grad). In diesem Dschungelabschnitt wird man immer wieder darauf hingewiesen nicht die Affen bzw. allgemein die Tiere zu füttern. Wir begegneten allerdings keinen Affen, was wahrscheinlich auch an der Mttagshitze lag. Dafür flogen aber ab und an handgroße Schmetterlinge in verschiedensten Farben an uns vorbei.

Sofern man den ersten Part bewältigt hat, wird der Weg etwas ebener. Zudem gelangt man über eine kleine Abzweigung zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man den Stadtteil Urca etwas überblicken kann. Man sieht sogar den kleinen Strand von Urca und kann gegenüber nach Botafogo und Flamengo sehen. Wir nutzten die Gelegenheit für eine Pause, um den Anblick zu genießen.

Auf dem Gipfel

Von dem Zwischenstop dauerte es auch nicht mehr lange, bis wir beim Gipfel angekommen waren. Über uns surrte die Gondel, welche zum „Zuckerhut“ rüber fährt und wir setzten unseren Weg vorbei an einem Sicherheitsmann fort. Auf dem Gipfel des „Morro Da Urca“ gibt es einige Aussichtsplattfomen und sogar einen „Foodcourt“, welcher aber recht bescheiden ausfällt. Stattdessen zückten wir eher das Smartphone und machten ein paar Fotos von der Aussicht. Wer gerne Flugzeuge beobachtet, hat von der hier auch einen perfekten Blick auf den nationalen Flughafen.

Ansonsten gibt es hier nicht viel zu entdecken, außer ein paar Souvenirshops und einem Helikopterlandeplatz. Hier werden einige Rundflüge angeboten, wo man die meisten Attraktionen von Rio de Janeiro aus der Luft aus betrachten kann. An sicht dient dieser Berg aber eher dem Übergang von einer Gondel zu der Nächsten. Wer hier etwas spararen will, wandert den ersten Berg hinauf und nimmt dann nur die zweite Gondel. Zu den Preisen berichten wir euch mehr, wenn wir uns auf den Weg zum „Zuckerhut“ machen.

Wir verweilten noch ein wenig, bevor es auf zum Rückweg ging. Wir stellten hier auch wieder fest, dass an vielen Bäumen in Rio Orchideen in kleinen Pflanzkästen befestigt werden, um dem Ganzen ein Highlight zu verpassen. Der Weg hinab stellte sich als etwas schneller heraus und war auch weniger anstrengend. Unten kam uns dann auch wieder eine kühle Briese von der Meeresluft entgegen und nach dem beenden des Wanderweges fanden wir auch unsere Fahrräder unversehrt wieder vor.

Urca

Da wir sowieso gerade in der Nähe waren, entschieden wir uns dazu mit den Fahrrädern durch den Stadtteil Urca zu fahren. Allerdings stellte sich das nicht unbedingt als eine „Empfehlung“ heraus. Zum einen fehlen hier die Fahrradwege, sprich man muss sich entweder dem etwas waghalsigen Straßenverkehr anschließen oder aber sich den Gehweg mit den Fußgängern teilen. Zudem sind einige Straßen hier Einbahnstraßen und die Gehwege recht schmal. Wir schlängelten uns über die „Av. Portugal“ direkt am Wasser entlang und mussten einige Male anhalten um Passanten vortritt gewähren zu lassen.

Wir passierten dann auch mit den Fahrrädern den Strandbereich, an dem aktuell viele Einheimische waren. Weiter an der Wasserfront entlang gelangt man auf die „Av. Joao Luz Alves“, welche wir fast bis zum Ende gefolgt sind. Hier stößt man dann wieder auf ein Militätgelände. Allgemein empfanden wir den Stadtteil Urca nicht als sonderlich sehenswert und fühlten uns bei den ganzen neugierigen Blicken der Einheimischen auch nicht wohl.

So ging es dann am Straßenrand in einem etwas schnelleren Tempo wieder den ganzen Weg zurück. Am Fahrradweg wieder angekommen, entschieden wir uns zuerst die Fahrräder zurück zur Unterkunft zu bringen und anschließend noch etwas im Supermarkt einzukaufen. Den Rest des Tages verbrachten wir am Notebook, um ein paar organisatorische Dinge zu erledigen.


Favela Santa Marta

Am heutigen Tag (Samstag) entschieden wir uns spontan am Frühstückstisch mit Luiz zusammen zur „Favela Santa Marta“ zu gehen, Er war selbst nocht nicht dort und eigentlich gilt diese als eine der „sicheren“ Favelas. Hier befindet sich auch eine Statue von „Michael Jackson“, welcher sein Musikvideo zu „They don´t care about us“ hier gedreht hatte. Unseren Informationen zufolge werden auch Touren verschiedenster Art angeboten. Doch wir wollten vermeiden die Favela wie eine Art „Zoo“ zu betrachten. Lediglich aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich einen Guide oder zumindest Einheimischen an der Seite zu haben.

Hier übrigens das Musikvideo von Michael Jackson:

Somit waren wir froh, dass auch Luiz Interesse hatte und wir uns gemeinsam auf den Weg machten. Nur ca. 25 Minuten von der Unterkunft entfernt befindet sich die „Favela Santa Marta“ und erstreckt sich direkt in der Ferne den Steilhang hinauf. Luiz fragte immer wieder mal einige Menschen nach dem besten Weg und als wir in der Zufahrtsstraße „R. Mal. Francisco de Moura“ ankamen veränderte sich auch direkt das Straßenbild. Die Menschen hielten sich mehr auf der Straße auf, kleine Shops und leider auch viel Müll in den Ecken. Bevor wir unseren Weg in eine der engen Gassen der Favela fortsetzten, erkundigte sich Luiz lieber nochmal und bekam die Information, dass der beste Weg mit der kostenlosen Tram wäre. Ansonsten könnte man sich hier schnell verlaufen. Tatsächlich hatte die Regierung hier 2008 eine kleine Tram an der Seite der Favela gebaut und ist für jeden kostenlos.

Dies ist zum einen für die Anwohner praktisch, damit nicht jeder durch deren Gassen läuft und zum anderen auch für die Touristen gefühlt sicherer. Wir stellten uns bei der Haltstelle der kleinen Tram an (ca. 25 Personen sollen reinpassen) und Luiz knüpfte Kontakt mit ein paar Passanten, um weitere Informationen zu erhalten. Unser Ziel war es zum einen einen Einblick von der Favela zu erhalten, aber auch bis zum „Michael Jackson Square“ zu gelangen. Dies stellte sich als einfacher raus, als vorher angenommen. Der Weg bis zum höchsten Punkt ist in zwei Trams aufgeteilt und erklärt sich wie folgt:

Steigt unten direkt bei der ersten Tram ein. Der Eingang dazu befindet sich direkt am unteren Teil der Favela und ihr müsste dazu nichtmal durch eine der Gassen gehen. Nehmt die Tram bis zur letzten Stration und steigt dann aus. Sobald ihr hinausgeht, befindet sich der Eingang zur nächsten Tram rechts um die Ecke. Diese bringt euch dann bis nach ganz oben. Wer zum „Michael Jackson Square“ will, muss allerdings bei der zweiten Tram schon an der ersten Station aussteigen. Folgt dem Weg einfach geradeaus durch die Gasse und schon seid ihr angekommen.

Michael Jackson Square

Auf dem Weg nach oben machten wir einige Fotos mit dem Smartphone, doch vor allem auch hier gilt desto weniger, desto besser. Wir hatten alles nicht notwendige in der Unterkunft gelassen und nur wenig Bargeld (falls wir doch einen Guide brauchen) und zudem Torbens Smartphone und eine GoPro Hero 3+ mitgenommen. Luiz hatte mit einem Mitfahrenden eine längere Unterhaltung angefangen, doch wir verstanden nur „Bahnhof“. 😀
Es schien aber von Nutzen zu sein, denn er begleitete uns letzendlich bis zum Platz, an dem die Statue von Michael Jackson steht. Zudem stellte sich dann auch noch heraus, dass diese Person kein geringerer als der Künstler der Statue selbst ist!

Bei der Person handelt sich hierbei um den Künstler „Ique Woitschach„, welcher für seine Cartoons und eben verschiedenen Statuen in Rio bekannt ist. Da haben wir uns ein Foto mit ihm natürlich nicht nehmen lassen.
Der Platz ist übrigens mit 4-5 stark bewaffneten Polizisten gut überwacht. Hier trifft man dann auch wieder auf mehr Touristen und eine Frau versucht einem alle möglichen Michael Jackson Produkte zu verkaufen. Unter anderem auch das T-Shirt, welches er im Musikvideo anhatte. Wir machten aber lieber ein paar Fotos von dem Platz, dem Ausblick über die Favela und ein Foto von Luiz und uns.

Fährt man mit der Tram bis nach ganz oben, gelangt man über einen Weg durch die Gassen zu einem weiteren Aussichtspunkt mit Blick über Botafogo und andere Stadtteile. Wir entschieden uns hingegen vor den anderen Touristen für den Rückweg und fuhren nach unten. Ein kurzer Umstieg und schon waren wir quasi raus aus der Favela Santa Marta. Solltet ihr einen Besuch einer Favela geplant haben, können wir euch diese empfehlen, da wir uns relativ sicher gefühlt hatten. Dennoch immer vorsichtig sein und nach Möglichkeit möglichst wenig Wertsachen dabei haben.

Für den restlichen Tag hatten wir nicht viel geplant und somit ging es mit Luiz vorerst zurück zur Unterkunft, wo wir dann spontan den weiteren Tagesablauf entscheiden werden.

Beste Grüße aus Rio,
Torben & Vivi

 

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Comments (1)

[…] Beiträge aus Rio mitverfolgt hat, der weiß bereits, dass wir schonmal auf dem unteren Berg „Morro de Urca“ waren. In dem heutigen Beitrag wollen wir etwas mehr zum Besuch des wirklichen Zuckerhut […]

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