Oi ihr Lieben 🙂
Wir grüßen euch aus dem sonnigen Rio und für den Frühling hier sind die Temperaturen sehr angenehm! 😀 Die Luftfeuchtigkeit ist hier auch gar nicht hoch, sodass man es echt recht gut hier aushalten kann. Da graut es uns ja schon ein wenig vor der Rückkehr. So nach einem Jahr Sommer, Sonne und dann mitten in den deutschen Herbst … Naja, wird schon! 😀
Die letzten beiden Tage waren wir unterwegs und haben viel gesehen und ein wenig „Sightseeing“ gemacht. Daher folgen in diesem Beitrag nun ein paar typische Sehenswürdigkeiten aus Rio de Janeiro. 😉
Metro fahren
Am Dienstag ging es für uns nach dem Frühstück mit der Metro näher zum Zentrum Rios. Eine Fahrt mit der Metro kostet hier 4,30BRL (= 1,15€) p.P.. Damit sind wir bis zur Station „Carioca“ gefahren, welche quasi auch direkt am Zentrum ist. Mit der Metro kommt man gut von A nach B und es ist sehr übersichtlich und sauber in der Bahn. Wir haben die Tickets bei einem Schalter direkt gekauft, aber für längere Aufenthalte kann man sich auch hier eine aufladbare Karte kaufen und dann muss man nicht jedes Mal an einen Schalter. Da wir jedoch die Metro hier nicht so viel nutzen werden, haben wir davon abgesehen, denn sparen tut man damit nicht!
Hinweis zur Währung (BRL = Brasilian Real): Es heißt 1 Real, aber 2 Reisch. Also sobald es mehr als 1 ist, heißt es Reisch. 😉
Bonde – Straßenbahn in Santa Teresa
Wir wählten die Metrostation „Carioca“, da diese nah an der Bonde (Straßenbahn) ist, welche nach Santa Teresa fährt. Santa Teresa ist ein kleiner Stadtteil Rios, welche auf einem Hügel liegt und auch bekannt für seine kleinen Gassen ist. Es geht recht steil hoch und durch die Pflastersteine muss man beim Gehen etwas aufpassen.
Santa Teresa ist zudem bekannt für seine Straßenbahn, die sogenannte „Bonde“. Sie ist seit 1877 in Betrieb und nur aufgrund eines Unfalles zwischen 2011 und 2016 außer Betrieb gewesen. Das macht sie zu einer der ältesten Straßenbahnlinien weltweit und zum ältesten elektrifizierten Schienenverkehrsmittel Südamerikas. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Santa_Teresa_(Rio_de_Janeiro) )
Mit dieser Straßenbahn ging es für uns also hoch nach Santa Teresa. Ein Ticket kostet 40BRL p.P. (= ~10€) und damit kann man dann hin und zurück fahren. Da die Bonde so bekannt für Rio ist und die Fahrt sehr schön sein soll, wollten wir uns das nicht entgehen lassen.
Die Fahrt ist tatsächlich sehr schön, wenn auch teilweise etwas wackelig. Die kleine, gelbe Straßenbahn fährt mitten durch die kleinen Gassen und man hat Ausblick auf alte Häuser und auch hin und wieder Weitblick nach unten auf die Innenstadt. Die Fahrt dauert circa 15 Minuten und dann ist man in Santa Teresa. Hier hat man die Möglichkeit selbst die kleinen Gassen zu erkunden, welche zum Großteil sicher sind.
Mirante do Rato Molhado
Wir gingen noch ein Stück weiter nach oben, denn wir hatten über google-Maps einen Fotostop entdeckt. Die kleinen Gassen sind wirklich schön – besonders die bunten Eingangsgittertore! Links, rechts und nochmal links und dann waren wir am „Mirante do Rato Molhado“ angekommen. Auf englisch heißt es „Wet Mouse Lookout“. 😀 Hier war niemand außer uns, was einen für einen kurzen Augenblick etwas unsicher macht. Aber der Ausblick war einfach genial!
Man hatte Blick auf die Innenstadt Rios, inklusive des Inlands-Airports und dann die Berge am Horizont. Wirklich schön! Nachdem wir ein paar Fotos gemacht haben, ging es für uns durch die Gassen wieder nach unten zur Bonde-Station. Bei der Fahrt nach unten war mehr los und wir fanden auch schnell raus, warum das so ist. Bei der Fahrt nach unten wird kein Ticket kontrolliert, d.h. man kann kostenfrei nach unten fahren. So kann man selbst nach Santa Teresa den Berg hochlaufen und dann mit der Bonde nach unten fahren – ohne einen Cent auszugeben! Naja, wir hatten das nicht gewusst, aber wären wohl auch nicht die unbekannten, steilen Gassen nach oben gelaufen. Außdem ist diese Straßenbahn Kulturgut und da unterstützen wir mit dem Ticketpreis gerne die Erhaltung! 🙂
Kathedrale von Rio de Janeiro & Carioca Aqueduct
Danach ging es für uns zur nahegelegenen Kathedrale von Rio de Janeiro. Sie ist ebenso bekannt für die Stadt, aber ihr äußeres Erscheinungsbild erinnert nun wirklich nicht an eine Kathedrale. Von außen wirkt sie etwas unscheinbar und so waren wir etwas neugierig wie die „Catedral Metropolitana de São Sebastião do Rio de Janeiro“ von Innen aussieht.
Von Innen ist sie etwas schöner mit bunten Glasfenstern und durch den runden Raum ist es schon besonders. Aber ehrlich gesagt hat uns die Kathedrale jetzt nicht so umgehauen und es gibt deutlich schönere! Aber da wir eh in der Nähe waren, war es nun auch keine vergeudete Zeit es sich mal anzusehen.
Wir folgten dann der Straße weiter bis wir zum „Carioca Aqueduct“ ankamen. Die Bonde fährt auch darüber, aber da bekommt man dann von dem Aussehen der Brücke nicht so viel mit. Es gibt dort eine Art Vorplatz und es war auch hier kaum was los. Es scheint gerade nicht so Saison zu sein, was es auch irgendwie etwas angenehmer macht. 🙂 Die Brücke ist inmitten des Zentrums Rio und gehört zum Stadtteil Lapa und daher wird das „Carioca Aqueduct“ von den Brasilianern auch „Arcos da Lapa“ geannt. Dieser Name (zu deutsch: Die Arche Lapa) führt auf die frühere Zeit zurück, wo die Brücke wichtig für die Transportation von frischem Wasser war.
Escadaria Selarón
In dem Stadtteil Lapa befindet sich noch eine weitere bedeutende Sehenswürdigkeit für Rio – nämlich die „Escadaria Selarón“. Es handelt sich dabei um die bunten, gefliesten (Mosaik) Treppenstufen hoch in Richtung Santa Teresa. Diese werden auch „Selaron Steps“ genannt und ein Künstler aus Chile (Jorge Selarón) hat die 215 Stufen in dieses Mosaik-Kunstwerk verwandelt, was nun mehrere Touristen anzieht. Zuerst wurde er belächelt für seine Kunst, aber nach einer Zeit fanden immer mehr Menschen Gefallen daran.
Es handelt sich dabei nicht nur um einfache Fließen, denn der Künstler Selarón tauschte und sammelte Fließen von der ganzen Welt und brachte diesen in diesem Kunstwerk mit ein. So findet man auch eine Fliese aus Berlin oder Quickborn (Stadt in Schleswig-Holstein), aber auch aus anderen Teiilen der Welt. [icon icon=icon-globe size=14px color=#000 ]
Als wir dort ankamen war einiges los. Links und rechts gibt es kleine Souvenir-Stände und eine Reihe bildet sich vor den ersten Stufen für ein Foto. Nach kurzer Wartezeit konnten wir dann auch ein paar Fotos machen bevor wir unseren Weg die Stufen hinauf fortsetzten. Es steckt wohl viel Arbeit und Zeit hinter dem Kunstwerk und es ist erstaunlich, wie gut es erhalten ist. [icon icon=icon-thumbs-up-alt size=14px color=#000 ]
Parque das Ruinas
Oben angekommen kommt man bei einer kleinen, recht verlassenen Gasse raus. Die wenigsten Touristen gehen die Stufen bis nach ganz oben, sondern machen nur ein Foto ganz unten. Doch ein paar Straßen weiter befindet sich der „Parque das Ruinas“, welcher schon zum Stadtteil Santa Teresa gehört.
Der Einritt ist kostenfrei und auf dem Gelände befindet sich einmal die Ruine – ein altes Backsteingebäude und eine Gallerie. Bei der „Ruine“ handelt es sich um ein altes Herrenhaus, welches nach 40 Jahre Leerstehung von der Regierung aufgekauft wurde. Das Anwesen wird nun für Konzerte und Ausstellungen genutzt. Als Besucher kann man hier durch das leere, offene Haus laufen und hat von ganz oben einen 360 Grad Blick auf Rio. Die Aussicht ist wirklich lohnenswert! icon icon=icon-thumbs-up-alt size=14px color=#000 ]
Von dort aus ging es dann den ganzen Weg wieder zurück und über die Treppenstufen nach unten. Mittlerweile waren hier nicht mehr so viele Leute. Über den Vorplatz des „Carioca Aqueduct“ ging es für uns eine andere Straße entlang, da die Metrostation „Cinelândia“ von hier aus etwas näher ist. An der Metrostation gibt es auch einige Stände die Souvenirs sowie Snacks verkaufen. Zudem gibt es dort an der Ecke auch einen Starbucks und wir kühlten und mit einem erfrischenden Kaffee etwas ab. Wir waren viel unterwegs und hatten viel gesehen und so machten wir uns dann auch mit der Metro wieder zurück nach Botafogo, zu unserer Unterkunft.
Cristo Redentor – berühmte Christusstautue
Gestern (am Mittwoch) ging es für uns dann auf den Berg „Corcovado“, wo sich die berühmte Christusstatue („Cristo Redentor“) befindet. Im Internet haben wir verschiedene Informationen dazu gefunden und es war nicht so ganz klar, wo man nun wie Tickets bekommen kann. Einige Info´s sagten aus, dass der Ticketverkauf vor Ort nicht mehr vorhanden ist und nur noch der Erwerb online möglich ist. Daher bestellten wir am Tag zuvor Tickets online und über die App (oder auch über TripAdviser) erhält man zudem ein freies „Priority Boarding“, also man kommt in die Tram ohne Anstellen. Uns kostete ein Ticket 61BRL (=~17€), aber der Preiis varriert nach Saison.
Wir fuhren mit einem Uber-Taxi dort hin und konnten direkt unsere Tickets abholen. Man bucht diese für eine bestimmte Uhrzeit, aber wenn man schon eher da ist und in der Bahn noch Platz ist, kommt man auch schon eher dran. Hier fanden wir dann heraus, dass man doch auch noch Tickets hier vor Ort kaufen kann. Man bezahlt lediglich für die Tram, die einen den „Corcovado“ hochfährt. Alternativ kann man auch mit einem Van hoch oder auch zu Fuß (aber da sind wir uns nicht so sicher, wie sicher das ist).
Mit der Bahn ging es also den Berg nach oben. Es gab dann plötzlich einen abrupten Halt und zwei junge Männer wollten kühle Wasserflaschen verkaufen. Tatsächlich machten sie hier ein recht gutes Geschäft! 😀 Oben angekommen hat man zwei Möglichkeiten: Aufzug oder Treppen. Wir entschieden uns für die Treppen! Auf dem Weg zum „Cristo Redentor“ gibt es verschiedene Stände für Souvenirs, kühle Getränke und auch zwei kleine Restaurants.
Lohnenswerter Ausblick
Allgemein war einiges los und meine Güte ist die Statue riesig! Ein Blick von unten auf die 30m hohe Statue ist schon gigantisch! Auf dem Boden liegen einige Matten auf die man sich hinlegen kann um nach oben Fotos zu machen. Diese Matten wurden von Pirelli gespendet und entsprechen einem recyceltem Reifen. Auch wir machten hier fleißig Fotos, denn neben der großen Christusstatue, Cristo Redentor, hat man von hier oben einen super Ausblick auf Rio. Hier hat man zustätzlich Blick auf die Strände Flamengo, Botafogo, Copacabana und Ipanema. Ebenso konnte man auch von hier die Lagune, „Lagoa Rodrigo de Freitas“ sehen, die wir mit dem Fahrrad umrundet hatten – gar nicht mal so klein! 😀 Es lohnt sich wirklich hier hoch zu kommen!!
Ganz schön verwöhnt…
… werden wir hier von unseren Gastgebern! Nachdem wir von unserem Besuch auf dem Corcovado wieder mit einem UBER zurück zur Unterkunft sind entspannten wir den Rest des Tages ein wenig. Am Abend saßen wir mit unseren Airbnb-Gastgebern wieder fürs Abendessen an einem Tisch. Carla bereitete für uns „Tapioca“ zu. Es kommt ursprünglich aus Indien, aber ist hier in Brasilien sehr beliebt. Die Zutat dafür wird aus der Maniokwurzel gewonnen und kann unterschiedlich verwendet werden. Carla bereitete es als Brot zu und dafür werden die kleinen weißen Teigkügelchen in einer Pfanne erhitzt, wo sie etwas ineinander verschmelzen. Sieht irgendwie seltsam aus und einen Eigengeschmack hat es nicht wirklich, sodass man es herzhaft oder süß zubereiten kann. Torben aß es mit Käse und Schinken und für Vivi gab es Käse und Tomaten darauf. Es war wirklich interessant, aber auch lecker!
Louiz und Carla sind wirklich sehr nett und herzlich und schon ein paar Tage zuvor kochte Carla einfach für uns mit, obwohl wir schon was gegessen hatten. Daher baten wir sie uns mitzuteilen, wenn wir eingeplant werden, damit wir nicht doppelt essen. Auch beim Frühstück, was wir hier inklusive haben, wird immer gut aufgetischt. Zudem wird Carla für uns noch ein brasilianisches Essen zubereiten – wir sind gespannt! 🙂 Solche Begegnungen machen einen Aufenthalt noch mehr besonders und wir freuen uns dadurch einen authentischen EInblick in das Leben hier zu bekommen. 🙂
Bis bald,
Torben & Vivi
P.S.: Sicherheit ist hier ein großes und wichtiges Thema und wir werden bald auch dazu mal einen Beitrag verfassen. An dieser Stelle nur so viel: Bei unserem Ausflug in die Stadt hatten wir nur Torbens iPhone (iPhone 6) für Fotos dabei und eine ältere GoPro (GoPro Hero 4) dabei. Für den Trip hoch zur Christusstatue hatte VIvi ihre große DSRL-Kamera und Torben seine neue GoPro 5 mit dem Karma-Stabilisator dabei.
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