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Lange Fahrt nach Lissabon

Nach einer ruhigen Nacht in Porto Covo war es unser Ziel zeitig loszufahren und spätestens gegen Mittag in Lissabon anzukommen. Hierfür standen uns noch ca. 2 1/2 bis 3 Stunden Fahrt voraus. Wohlgemerkt haben wir dafür das Tempo unseres Siesta Campers berücksichtigt. Leider wird der größte Teil der Strecke eher abseits des Wassers verlaufen und wir somit wahrscheinlich während der Fahrt nicht viel erleben.
In Lissabon hatten wir bereits einen Campingplatz reserviert, worüber wir ganz froh waren. Dieser liegt etwas weiter außerhalb vom Stadtzentrum, doch dazu später mehr.

So gegen 09 Uhr sind wir von unserem Campingplatz los und der Check-Out verlief problemlos. Der Tank reichte noch bei weitem und daher ging es über einige Landstraßen weiter. Hierbei haben wir weiterhin dank des Navis die Mautstraßen vermieden und ebenso die ganz großen Autobahnen. Patrick übernahm wieder die Navigation und schaute, wie wir am Besten und dennoch zeitig in Lissabon ankommen. Da wir vom Süden aus heranfahren, stehen uns normalerweise zwei Brücken zur Auswahl, welche aber kostenpflichtig sind. Daher schaute er sich noch nach Alternativen um.

Polizeikontrolle in Portugal

Die Fahrt verblieb ruhig und auch an diesem Tag hatten wir super Wetter und lauschten bei Gelegenheit dem portugiesischen Klängen im Radio. Auf einer Landstraße sahen wir dann in der Ferne schon zwei Menschen mit gelber Weste auf einer Kreuzung stehen. Direkt danach erkannten wir das Polizeiauto an der Seite. Das unser Bulli etwas auffällig wirkt, war uns klar und wir somit auch von der Polizeitkontrolle nicht überrascht. Der eine Polizist hatte uns aus der Ferne bereits gesehen und stellte sich schon auf unsere Fahrbahn. Mit einigen Gesten wies er uns daraufhin an den Seitenstreifen zu fahren.

Ich erinnerte mich an die Hinweise unser Vermieterin von Siesta Camper. Sollten wir in eine Polizeikontrolle geraten seien alle notwendigen Dokumente in einer Mappe hinter dem Fahrersitz. Doch zunächst erst einmal das Fenster herunterkurbeln und abwarten was Sache ist. Nach einer kurzen aber freundlichen Begrüßung fragte uns der Polizist, ob wir im Urlaub sind und wo es hingehen soll. Wir erklärten ihm unsere Situation und er verlangte dann meinen Führerschein und die Autodokumente. Der Führerschein war kein Problem, auch wenn ich diesen noch etwas erläutern musste. Bei den Fahrzeugdokumenten schien es dann etwas komplizierter.

Es kann weiter gehen…

Währenddessen kam der zweite Polizist hinzu und folgte dem Gespräch. Es würden wohl aktuelle Zulassungsdokumente fehlen. In der Mappe waren allerhand Zettel, doch dabei handelte es sich um die alten Zulassungen von unseren Vormietern. Diese seien überhaupt nicht mehr relevant meinte der Polizist. Nach etwas längerer Suche fanden wir darunter dann aber auch die richtigen Dokumente für unseren Mietzeitraum. Alles war gut und es hieß dann, dass wir weiterfahren dürfen. Der Polizist fragte dann noch, welche Strecke wir nach Lissabon einschlagen wollen und empfiehlte uns auf jeden Fall die Brücke „Ponte Vasco da Gama“ mitzunehmen, auch wenn es kostenpflichtig ist. Sofern man aber keine Maut zahlen will, kann man auch nur für die Brücke zahlen was immer noch überschaubar günstig sein soll. Dann zeigten wir ihm noch etwas das Innenleben des Campers, denn auch dazu waren beide Polizisten sehr interessiert. Sie hätten wohl gerne mit uns getauscht. 😉

Nach freundlicher Verabschiedung bedankten wir uns nochmal für die Ratschläge und fuhren weiter. Patrick kalkulierte die Route neu und mit der Brücke würden wir sogar 45 Minuten einsparen und einen coolen Ausblick haben.

 

Ponte Vasco da Gama

Es dauerte auch nicht mehr lange und wir näherten uns der Brücke. Seit der Polizeikontrolle waren wir richtig gut drauf und freuten uns über die glückliche Wendung, etwas eher in Lissabon anzukommen. Das würde dann auch bedeuten, dass wir mehr Zeit in der Stadt haben werden. Am Sonntag geht es immerhin schon relativ früh wieder zurück nach Hamburg und somit wollten wir ohne zu hetzen ein paar Sehenswürdigkeiten und Plätze in der Innenstadt ablaufen.

Je näher wir der bekannten und immerhin 12,3 km langen Brücke kamen, desto mehr Fahrbahnen bildeten sich. In der Ferne war auch schon der Kontrollpunkt für die Mautgebühren sichtbar. Es gab, wie Vivi und ich es aus der USA kannten, verschiedene Fahrbahnen mit unterschielichen Anlaufstellen. Es gibt Fahrbahnen, wo das Kennzeichen gescannt und darüber abgerechnet wird, andere elektronische Möglichkeiten und ein paar Kassen für Barzahlung. Dabei zeigt eine Waage beim stoppen an, wieviel man zahlen muss. Wir waren mit ca. 6,35 € unserer Meinung nach gut weggekommen.
Die Fahrt über die Brücke war dann ein wahres Erlebnis, denn es gab rechts und links einen weiten Ausblick und wir hatten das Gefühl, dass die Brücke nicht enden würde. An einigen Abschnitten ist man recht nah an der Wasseroberfläche, bevor man dann zum Ende hin (Richtung Lissabon) etwas in die Höhe geht und durch Brückentürme fährt.

Am Ende der Brücke bogen wir entsprechend ab und folgten dem Navi durch die Stadt in Richtung Campingplatz. Hierbei mussten wir vorbei an den Fußballstadien, welche Patrick sofort erkannte. Mit dem Bulli war der Straßenverkehr auf den viel befahrenen Straßen, wie bekannt, nicht der beste Ort, doch wir kamen relativ problemlos durch. Somit dauerte es auch nur einige Minuten bis wir an unserem Ziel ankamen.

Campingplatz

Da waren wir also nun, an unserem im vorraus reservierten Campingplatz, dem „Lisboa Camping & Bungalows„. An der Rezeption mussten wir zunächst etwas warten, bekamen dann aber reltiv zügig und freundlich einen Platz zugewiesen. Dieser war wie bisher auch inkl. Strom und von der Lage her optimal. Wir mussten nur einige Meter weiterfahren und konnten uns dann schon abstellen. Die Plätze hier sind alle geteert und ebenerdig, jeder einzelne Platz mit einem Wasserspender und Stromkasten ausgestattet. Wir lagen nicht weit weg von den Sanitäreinrichtungen, dem Pool und der Rezeption.

Nur kurz wollten wir hier verweilen, denn unser Tagesprogramm sah noch die Tour durch die Innenstadt Lissabons vor. Somit stellten wir lediglich den Camper ab, ließen noch alles drinnen verstaut und machten uns zu Fuß zurück zum Eingang. Den Campingplatz könnten wir später immer noch erkunden, wenn dann noch die Zeit dafür bleibt.

Lissabon

Zunächst hatten wir uns im Vorfeld dafür entschieden nicht mit dem Camper in die Innenstadt zu fahren, da die Parkplatzsituation verbunden mit dem Verkehr nicht optimal waren. Da kam also mal wieder UBER ins Spiel, welches auch für Lissabon verfügbar ist. Es gibt diesbezüglich wohl auch Unruhen, doch der Service schien davon nicht groß beeinträchtigt. Für Patrick war es die erste UBER Fahrt und daher war er gespannt, wer uns da jetzt abholt.

Nach nur 6 Minuten Wartezeit wurden wir bereits am Campingplatz Eingang abgeholt und für 13,94 € in die Innenstadt bzw. zum „Praça do Comércio“ gefahren. Wie wir fanden ein definitv annehmbarer Preis. Von hier sollte dann unsere Stadttour losgehen. Da wir einige Meter vor Ziel in einen Stau gerieten, lies uns unserer Fahrer auf Nachfrage einfach am Gehweg raus. Wir hielten unsere Ankunft kurz mit der GoPro fest und gingen dann los. Hier war wohl aktuell eine Art Triathlon aktiv, denn wir konnten am Hafen einige Zelte, Veranstaltungsflyer und Sportler sehen. Dies interessierte uns aber nur kurz und es ging dann für uns über den „Praça do Comércio“ zum „Arco da Rua Augusta„. Dies ist der prachtvolle Triumphbogen, welcher vom Hafen aus den Zugang zur Innenstadt darstellt.

Gassen der Innenstadt

In den Straßen war es zu dem Zeitpunkt sehr voll und wir schlenderten daher eher nur hindurch, als wirklich alles erblicken zu können. Hier und dort sahen wir einige Musikgruppen, welche von einer Musikschule zu sein schienen.

Da wir bisher noch nichts gegessen hatten, wurde auch dies allerhöchste Zeit. Wir schlenderten die „Rua Augusta“ weiter gen Norden bis wir zum „Praca Rossio“ kamen, einem der bekanntesten Parks/Plätze in der Innenstadt. Neben einem Springbrunnen und Statue war der Boden mit lauter Mosaikfliesen verziert. Inzwischen hatten wir uns auch schon für eine Essenslokation entschieden, auch wenn dies nicht gerade portugiesisch sondern eher rein touristisch ist. Da Patrick aber auch noch nie in einem Hard Rock Cafe war, verschlug es uns dorthin. Das lag nur einige Minuten weiter nördlich vor der „Av. da Liberdade“. Hier langten wir ordentlich zu und stärkten uns erst einmal.

 

Castelo de Sao Jorge

Die Wartezeit im Hard Rock Cafe nutzten wir, um weitere Ziele für unsere kompakte Sightseeing-Tour duch Lissabon festzulegen. Patrick erzählte von einer Burg und einer Aussichtsmöglichkeit, von wo aus man einen perfekten Blick auf die Stadt haben soll. Das klang nach einem perfekten nächsten Ziel und gleichzeitigem Verdauungspaziergang. Somit schlenderten wir querweg ein durch die Gassen Lissabons, bis wir an einer der ersten steilen Treppen ankamen. Von hier aus war die Burg bereits ausgeschildert, was uns zunächst den Weg einfacher machte. Auf halben Weg gab es dann aber keine Ausschilderung mehr und wir folgten einfach den anderen Menschengruppen.

Oben angekommen gab es dann eine ernüchternde Info, denn neben den Kosten für die Burg sollte auch der Aussichtspunkt inzwischen Eintritt kosten. Dies war wohl bei Patricks letztem Besuch nicht der Fall. Da uns das Anstehen für die überschaubare Zeit, welche wir dort nur gehabt hätten nicht wert war, gingen wir wieder zurück. Hierbei legten wir allerdings einen Zwischenstop auf einer anderen Ebene, nur etwas unterhalb der Burg ein, wo sich zudem ein Fahrstuhl befand.

Dieser brachte einen hinunter zu einem Supermarkt und einem anderen Zugang zur Innenstadt. Wir nutzten die relativ überschaubare Menschenmenge um ein paar Fotos und Videos von der Stadt zu machen und holten uns dann, unten angekommen noch einen frisch gepressten Orangensaft aus dem Supermarkt. Wenn uns eins klar geworden ist in Portugal, neben der genialen Südküste gibt es hier echt guten Orangensaft!

Der letzte Abend

Vom Supermarkt ließen wir uns wieder via UBER abholen und zurück zum Campingplatz bringen. Wir wollten nicht den ganzen Abend in der Stadt verbringen und uns war eher nach einem gemütlichen Ausklang am Camper. Auch die Rückfahrt war mit 11,69 € nicht teuer und wir kamen sogar noch so zeitig an, dass wir noch in den Genuss des Swimming Pool kamen. Die Abkühlung kam nach dem langen und anstrengendem Tag genau richtig. Vorher nutzten wir noch die auf den Campingplatz befindliche Waschstation (Wasserschlauch) um den Camper zumindest von außen einmal abzuwaschen. Der Staub der letzten Tage war inzwischen doch bemerkbar.

Die nassen Sachen hingen wir danach nochmal zum trocknen auf und würden sie am nächsten Morgen dann einpacken. Inzwischen hatten wir uns auch wieder ausgebreitet und entsprechend Campingtisch und Stühle parat. Hier verweilten wir noch etwas, bevor einige mögliche Sachen schon zusammengepackt wurden. Wir sahen uns auch noch einige GoPro Videos an und gingen dann noch den Ablauf für den nächsten Tag durch.

Zurück nach Deutschland

Nachdem wir relativ zeitig zu Bett sind, ging es am nächsten Tag auch schon um 05:00 Uhr wieder raus. Um zeitig am Flughafen zu sein, mussten wir noch einige Dinge erledigen. Zunächst alle übrigen Sachen packen, den Camper wieder zurechtmachen und Einrichtung wie bei der Abholung umklappen. Dann entsorgten wir noch übrigen Müll, machten uns abfahrfertig und suchten via Google Maps unseren Übergabeort raus. Was jetzt eher kriminell klingt, ist unsere Sondervereinbarung mit Siesta Camper. Bereits in den Vortagen hatten wir eine Rückgabe zu Sonderzeiten abgespochen. Da unser Rückflug relativ früh morgens war, mussten wir vor offiziellen Rückgabezeiten den Camper abgeben. Dies ist dann nur gegen Gebühr und Absprache möglich. Die Gebühr war bereits in unserem Potugal Trip enthalten, weshalb wir uns lediglich um Ort und Zeit kümmern mussten.

Der Check-Out verlief problemlos, da die Repeption 24 Stunden besetzt ist. Auf dem Weg zum vereinbarten Ort hielten wir noch an einer Tankstelle (unser 2ter Tankstop insgesamt erst) und fuhren dann weiter. Unser Treffpunkt war eine Art Lagerhalle und Büro von Siesta Camper, wo wir bereits erwartet wurden. Die Übergabe erfolgte dann relativ schnell und problemlos. Wir folgtem unserer Ansprechperson im Camper in einen Hinterhof und eine Lagerhalle. Hier luden wir unser Gepäck um, kontrollierten ob bei unserem Camper irgendwelche Schäden aufgekommen waren (zum Glück nicht) und wurden dann zum Flughafen gefahren.
Bis auf das frühe Aufstehen also ein relativ guter Service.

Rückflug mit Ungewissheiten

Am Flughafen selbst war einiges los, da wohl die Taxifahrer streikten. Dennoch kamen wir zeitig an, verabschiedeten uns und gingen dann zur Gepäckabgabe. Hierbei handelte es sich um ein Selbstservice am Automaten, denn nach Vorzeige des Boardingpasses oder Reisepass/Ausweis wurde der Gepäckaufkleber ausgedruckt und man konnte sein Gepäck auf das Fließband legen. Lediglich bei Patrick fehlte der Aufkleber für die Nachverfolgung, doch selbst auf Nachfrage bekam er keinen. Somit hofften wir einfach, dass alles ankommt. Danach ging es dann zur Sicherheitskontrolle und zum Gate, wo wir alles in allem zeitig angekommen waren. Auf dem Rückflug gab es dann noch etwas Action, da auf Durchsage nach einem Arzt an Bord gefragt wurde. Anscheinend ging es einem Fluggast nicht gut und es wurde wiederholt nachgefragt. Da sich aber niemand gemeldet zu haben schien, kamen dann Stewardessen mit Sauerstoffmasken und Erste Hilfe Set an.

Kurz vor der planmäßigen Landung kam dann noch eine Durchsage, dass wir bitte sitzen bleiben sollen, damit Sanitätskräfte unbehindert durchkommen. Unser Ausstieg dauerte also etwas länger, was man aber in einem solchen Fall auch akzeptiert. Am Gepäckband warteten wir dann gespannt und nachdem mein Rucksack relativ zeitig kam, dauerte es bei Patrick länger. Wir befürchteten schon den Verlust, als er sich dann doch noch auf dem Fließband zeigte gab es die Erleichterung. Somit ging es dann mit vollständigem Gepäck und Souvenirs raus in die Empfangshalle, wo uns Vivi schon erwartete.

Gebührender Rückblick in der Salt & Silver Zentrale

Wir waren zurück in Deutschland! – Der Portugal Trip war klasse und wir kommen definitiv nochmal wieder! Um das Erlebte gebührend zu feiern und Vivi alles in Ruhe zu erzählen haben wir uns Abends noch in der Salt & Silver Zentrale in Hamburg eingefunden. Unter anderem auch, da Jo und Cozy der Meinung waren hier sollte ich unbedingt mal Pulpo (Octopus) probieren, wenn ich Fisch kritisch gegenüber stehe. Und siehe da, gar nicht erst lange überlegt wurde das „Ceviche Misto“ bestellt und war…. lecker! Der Portugal Trip war also definitiv auch etwas für den Geschmack. Nach einem weiteren Ceviche und leckeren Getränken verabschiedeten wir uns von der Crew und machten uns auf den Weg zurück nach Neustadt.

Nicht mehr lange und dann steht der nächste Urlaub schon an!

Beste Grüße,
Torben & Viviane

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