Moin 🙂
Heut ging es für uns mal früher raus – Der Wecker klingelte schon um halb Sieben und Paddi hatte bereits schon das Bad für sich eingenommen. Wir machten uns alle fertig, frühstückten in Ruhe und dann ging es für uns mit der Bahn in die Stadt. Obwohl es die typische Zeit war, wo die meisten zur Arbeit gehen, war es überraschender Weise nicht allzu voll. Die Fahrt dauerte nicht lange und wir stiegen direkt bei der Hafegegend aus. Ein kleiner Fußmarsch von knapp 30 Minuten folgte und dann waren wir auch schon an unserem heutigen Tagespunkt angekommen…
Alcatraz
Wir hatten uns schon vor einigen Wochen online Karten gekauft, denn diese sind für Alcatraz recht schnell ausverkauft. Wir holten diese am Schalter ab und warteten auf die Fähre, die uns zur Insel brachte. Alcatraz – Was ist das? Bei Alcatraz handelt es sich um eine Insel in der Bucht von San Francisco. Auf dieser Insel befindet sich unter anderem ein Gefängnis, welches für knapp dreißig Jahre (1934 – 1963) genutzt wurde und galt als das sicherste Gefängnis Amerikas. Heute wird es als Touristen-Attraktion genutzt, um ein Teil der Geschichte weiter zu geben, aber auch in Filmen taucht dieses Gefängnis hin und wieder mal auf. Aufgrund der Lage ist es sehr anfällig für die vorherschenden Wetterbedingungen. Daher war es zum Ende hin zu teuer, dieses Gefängnis aufrechtzuerhalten und wurde geschlossen.
Die Insel ist heute Teil eines National Parks und viele (See-) Vögel leben und brühten auf dieser Insel. Ebenso wird die Natur dort gepflegt und man findet eine Vielzahl von verschiedenen Pflanzen.
Die Fährfahrt dauert nur wenige Minuten und auf der Insel wird man dann von einem Parkranger erwartet, begrüßt und eingewiesen. Daraufhin kann man sich im Theater einen Kurzfilm ansehen, der einem ein wenig Info´s zum Alcatraz Gefängnis, sowie dem Leben hier gibt. Neben dem Gefängnis haben hier nämlich Familien der Offiziere gewohnt und man hört Stimmen von Kindern, die auf der Insel aufgewachsen sind.
Cellhouse
Wer nach Alcatraz kommt, möchte natürlich das „Cellhouse“ sehen, also das Hauptgefängnis. Wir hatten eine Audio-Tour auf deutsch, welche uns durch das gesamte Gebäude geführt hat. Es war sehr eindringlich (ähnlich wie das „Arizona Memorial auf Oahu„), da man Stimmen von Offizieren und Insassen hörte und somit die Tour sehr Realitätsnah war. Insgesamt gibt es hier 378 Zellen, welche auf verschiedene Trakte verteilt sind. Zelle an Zelle und je nach Führung hatte man mehr oder weniger in seiner Zelle. Im Trakt D befinden sich die ganz harten Fälle (z.B. Mörder) und wird daher auch „Isolation“-szelle genannt. Die Zellen sind etwas größer, aber hier war es wohl noch kälter. Außerdem gab es hier noch einige Zellen, die neben dem Gittertor auch noch eine dickere Tür hatten. Diese Zellen waren dann für die harten, der harten Fälle.
Man bekam einen umfassenden Einblick und eine kleine Ahnung, wie es wohl gewesen sein wird. Neben dem Umgang untereinander, hörte man auch von Ausbruchsituationen, welche auch in einigen Zellen dargestellt wurde. Mit einem Löffel brachen Insassen ein Stück von der Mauer auf, um über den Versorgungsraum zu fliehen.
Die Audio-Tour ist auf jeden Fall sehr lohnenswert!
Die Insel erkunden
Aus dem „Cellhouse“ raus, gibt es noch ein paar andere Gebäude, einen Leuchtturm, Blick auf San Francisco und die „Golden Gate Bridge“ und eben Natur. Überall fliegen Möwen, Pelikane soll es hier wohl auch geben und dann noch so Seevögel, die aussehen wie Pinguine, aber es sind Komorane. Diese sind gerade in der Brutzeit und auf einer Plattform war fast alles schwarz, weil sich dort so viele tummelten. Die verschiedenen Blumen duften sehr und macht die Insel etwas ansprechender.
Neben dem „Cellhouse“ gibt es wie gesagt noch weitere Gebäude und heute war auch die Halle offen, wo eine Ausstellung war. Diese zeigte, wie und was die Insassen gearbeitet haben. Es gibt des Weiteren noch einen Buch- bzw. Souvenirladen. Einmal einen im „Cellhouse“ unten und dann noch beim Fähranleger. Direkt nach unserer Tour sind wir noch durch den Shop und wir kauften ein paar Souvenirs ein. Außerdem war heute ein Gastautor zu Gast, nämlich William (Bill) Baker, welcher 1957-1960 Insasse in Alcatraz war. Er hat ein Buch über diese Zeit als Nummer #1259 geschrieben. Zudem war er zuvor in drei anderen Gefängnissen, aber nach mehreren Ausbruchsversuchen wurde er weiter nach Alcatraz versetzt. Zu dem Tag beantwortete er Fragen, signierte Bücher und andere Souvenirs und machte Fotos (was wir uns nicht nehmen ließen). Baker ist mittlerweile schon 85 Jahre, teilt aber seine Geschichte gerne.
Nachdem wir uns alles angeschaut und ausreichend Fotos gemacht hatten, machten wir uns auf zum Fähranleger, wo schon einige andere auf die Fähre warteten. Die Fähre kommt jede halbe Stunde und daher war das Warten nicht lange. Es war interessant, sich Alcatraz anzusehen und der Eintritt von knapp $38 hat sich auf jeden Fall gelohnt. Es gibt immer mal besondere Angebote bzw. Touren, welche man vor Ort zur Kenntnis und wahrnehmen kann. Für uns ging es erstmal wieder zurück zum Hafen.
Pizza beim Italiener
Am Hafen angekommen, machten wir uns auf den Weg zur „Columbus St“. Bei unserem Stadt-Ausflug haben wir dort einige gute Restaurants gesehen und hatten Lust auf Pizza. Patrick hatte sich die letzten Tage wohl irgendwie den Fuß leicht verknickst und etwas Schmerzen beim Gehen, daher machten wir nicht allzu schnell und versuchten die Fußwege möglichst kurz zu halten.
Da es in der „Columbus St“ sehr viele Italiener gibt, war die Wahl nicht allzu leicht. Aber wir hatten beim Vorbeigehen das letzte Mal einen gesehen, der vielversprechend aussah und die Preise auch gut waren. Daher machten wir uns auf zu „Piccolo Forno“, wo wir herzlich begrüßt wurden. Patrick und Torben entschieden sich für die „Diavola“ und Vivi die „Vegetariana“ und wir waren alle drei sehr zufrieden und es war sehr lecker! 🙂
Fisherman´s Wharf
Nach einem guten Mittagessen und etwas Ruhe ging es für uns weiter. Wir wollten uns gerne noch den „Fisherman´s Wharf“ ansehen. Es ist die Ecke relativ am Ende des Hafens, wo auch die ganzen Segelboote liegen. Viele Geschäfte gibt es hier, außedem das „Madame Taussauds“ und das „Hard Rock Café“. Ebenso gibt es Straßenmusiker und Marktstände und vieeeel Fisch! Besonders bekannt ist hier die „Chowder Bowl“ – eine sämige Fischsuppe in einer Brotschale. Nichts für unseren Geschmack und wer weiß, welche Fischreste hier vermengt werden. 😀 Aber es schien recht beliebt zu sein, ebenso wie die anderen Fischspezialitäten – vorallem viel Krabben, Hummer etc.
Lange hielten wir uns hier jedoch nicht auf. Torben suchte einen ATM (Geldautomaten) auf und wir schauten uns ein wenig um und kauften in einem Shop noch Postkarten. Da Paddi´s Fuß nicht mehr so ganz wollte, entschieden wir uns für die kleine Bimmelbahn für $2,50 p.P. und fuhren damit zur Zugstation. Ging recht schnell, aber leider verpassten wir unsere Station, sodass wir dann doch ein wenig mehr laufen mussten.
Aber wir sind gut in unserer Unterkunft angekommen und sind mal etwas früher zurück. Ist aber überhaupt nicht schlimm, denn das Wetter war eh nicht so gut (sehr bewölkt und windig) und so konnten wir die Zeit für etwas Büroarbeit nutzen. 😉
Lieben Gruß aus San Francisco,
Torben & Vivi