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Moin, Moin 🙂

Nach unserem aufregenden Tag gestern begann der Tag, nach etwas Entspannung für die Füße, bereits schon um 8:45 Uhr. Der Wecker klingelte, wir stärkten uns und um 9:25 Uhr stand schon der Bus vor dem Tor unserer Unterkunft.

Soweto & Johannesburg – Tour

Um die Umgebung noch ein wenig besser kennen zu lernen, buchten wir uns eine Tour bei „MoAfrikaTours“. Das Unternehmen bietet einige verschiedene Touren an und wir haben uns für die „Soweto & Johannesburg – Tour“ entschieden. Die Tour kostet pro Person R800 (ca. 50€) und dauert ca. 7 Stunden. Auf Anfrage (aber ohne Extrakosten) haben sie uns von der Unterkunft abgeholt und hinterher auch wieder zurück gebracht. Echt super Service! 🙂

Mit uns waren noch drei weitere Personen im Bus und dann noch der Tourguide. Er erzählte viel bei der Fahrt, hielt an einigen Stellen an und man konnte jederzeit Rückfragen stellen. So erzählte er etwas über die Gebäude in Joburg, die Einwohnerzahl und über die verschiedenen Sprachen und Provinzen.

Soweto – Tour

Kurz vor Soweto erklärte er uns ein wenig über die Geschichte und Entstehung dieser Provinz und wie das Leben dort ist. Die Straße, von der wir aus nach Soweto gekommen sind, war voll mit großen Häusern und unser Tourguide teilte uns mit, dass hier in Soweto einige Millionäre wohnen und diese Häuser hat er uns dann auch gezeigt. Mit solchen Häusern hätten wir hier nicht gerechnet, da diese Region eher für Townships und Welchblechhäusern bekannt ist. Aber unser Tourguide teilte uns mit, dass hier reich und arm nah beieinander wohnen und sich gut verstehen, sich gegenseitig helfen und es hier kaum bis keine Probleme gibt.

Das war schon sehr erstaunlich, denn wir fuhren eine Hauptstraße lang und auf der einen Seite standen die großen Häuser mit großen Mauern und Autos und auf der anderen Seite kleine Häuser und Hütten. Als wir die Straße weiterfuhren wurden die größeren Häuser weniger, Müll lag an den Straßenränden und Ziegen liefen hier rum.

Der Tourguide zeigte uns Häuser, wie sie eigentlich in Soweto sein sollten. Ein kleinen Haus mit einem Schlafzimmer, einer Küche und einer Toilette außen. Wir fuhren weiter und wir kamen auf eine weitere Hauptstraße. Hier sahen wir nun die Wellblechhäuser und viel Müll. An dem Straßenrand gab es viele kleine Stände mit Lebensmittel.

„Freedom Charter“

Wir machten unseren ersten richtigen Halt und stiegen beim „Walter Sisulu Square“ aus. Hier befindet sich das „Freedom Charter Monument“, indem die „Ten pillars oft the Freedom Charter“ auf einer großen Plattform zu lesen sind. Nach kurzem Aufenthalt ging es weiter. Er zeigte uns die Soweto Towers und erklärte uns etwas über die Gemälde, die dort drauf sind. Wir fuhren an einem Krankenhaus, an einer Universität und einigen Schulen vorbei.

Museen in Soweto

Dann ging es zur Vilakazi Street. Hier kann man das Haus von Nelson Mandela besichtigen. Wir stiegen aus und eine Frau vom Museum führte uns rum, erzählte uns viel über Mandela und seine Familie und wir konnten uns das kleine Haus anschauen.

Im Anschluss sind wir dann zum Hector Pieterson – Museum gefahren. Es geht hier um die Zeit um den 16. Juni 1976, wo es einen großen Schüleraufstand in Soweto gab („Soweto Uprising“). Hector Pieterson war einer der ersten Opfer, das bei diesem Aufstand in jungen Jahren starb. Seine Schwester Antoinette, die auf einem der bekanntesten Fotos zu dieser Thematik zu sehen ist, haben wir sogar in dem Museum gesehen und man konnte sich mit ihr unterhalten, wenn man wollte.

Danach ging es weiter zu dem großen FNB Stadion, welches für die Fußball WM 2010 erneuert wurde. Hier machten wir aber nur einen kurzen Halt, um Fotos zu machen. Wir fuhren dann wieder Richtung Johannesburg und auf dem Weg erzählte er noch ein wenig.

Tour schon vorbei?

Wir fuhren dann durch Joburg und näherten uns unserer Unterkunft. Wir waren schon ein wenig verunsichert, warum er hier lang fährt, obwohl ja die Innenstadt Teil der Tour ist. Als wir jedoch in die Straße unserer Unterkunft einbogen und er begann uns ausführlich zu verabschieden und uns noch einen schönen Aufenthalt wünschte, waren wir verwirrt. Unser Guide hielt vor unserer Unterkunft an und wir hakten nach. Wir teilten ihm mit, dass wir eigentlich die „Soweto UND Johannesburg – Tour“ gebucht hatten, die ca. 7 Stunden gehen soll.

Nun war auch er verwirrt und fragte ihm Büro nach. Nunja das Ende dieses Vorfalls war, dass er meinte, eine falsche Information gehabt zu haben, denn alle anderen im Bus hatten nur die „Soweto – Tour“ gebucht. Wir fuhren weiter, er brachte die anderen zu ihrer Unterkunft und übergab uns an einer Straße einem anderen Fahrer. Nun hatten wir eine private Tour – nur wir beide und der Tourguide.

Johannesburg – Tour

Bevor wir losfuhren, teilte er uns mit, dass wir uns vor dem Haus von Mandela befanden, welches er in Johannesburg besaß. Es war um einiges größer als das in Soweto. Hier lebt nun eine Familie drin. Eine Straße weiter befand sich noch ein weiteres Haus von Mandela, hier zog er sich wohl zurück. Dieses Haus ist aber unbewohnt.

Dann fuhren wir durch die Innenstadt und er erzählte uns, dass viele der großen Gebäude leer stehen, weil die Büros oder Hotels weggezogen sind. Einige davon wurden als Appartments umgestalten, aber viele davon sind leer. Wir fuhren durch verschiedene Stadtteile durch und er erzählte uns, welche Menschen dort leben und was das Besondere dieses Stadtteils ist.

Ab ins Gefängnis!

Unser Tourguide machte einen Halt beim „Constitution Hill“, das damalige Gefängnis, welches nun als Museum fungiert. Hier waren unteranderem auch Nelson Mandela und Mahatma Ghandi gefangen. Auch hier bekamen wir eine persönliche Führung durch das Gefängnis. Die Frau des Museums teilte uns mit, wie dort ein Alltag ablief und wie extrem die Zustände in der Trennung zwischen Schwarz und Weiß waren. Es war sehr anschaulich und zugleich erschreckend. Neben dem Gefängnis wurde 2004 das „Constitutional Court“ (Verfassungsgericht) gebaut. Es beinhaltet teilweise Mauern des Gefängnisses, um sie an die Vergangenheit zu erinnern.

Es war wirklich sehr interessant! Im Anschluss haben wir noch von außen einen Blick auf das Gefängnis der „Weißen“ gehabt. Hier konnte man auf einer Anhöhe einen Rundgang machen und so auch einen guten Blick auf die Umgebung haben.

afrikanische Pharmazie

Danach ging es wieder in das Auto und wir fuhren wieder durch verschiedene Straßen. Es folgte ein kurzer Stopp und unser Tourguide zeigte uns eine „afrikanische Pharmazie“. Hier konnte man sich für seine Krankheit eine individuelle Mixtur fertigen. Neben medizinischer Versorgung gab es hier noch Pelze, Knochen, Bastteppiche, verschiedene Äste verschiedener Bäume, sowie Speere und Trommeln. Ein uriges kleines Geschäft, was wirklich sehr afrikanisch war.

„Top of Africa“

Es ging weiter und unsere Tour neigte sich dem Ende zu. Wir näherten uns dem „Carlton Center“, welches das größte Gebäude Afrikas ist (Es ist 223m hoch.). Unser Tourguide parkte in der Tiefgarage und es ging in den zweiten Stock des Centers. Hier kam man zum Eingang des „Top of Africa“. Hier ging es dann mit einem Fahrstuhl nach ganz oben. Von hier aus hatten man einen tollen Ausblick und Übersicht über ganz Johannesburg. Unser Tourguide erzählte uns noch ein wenig über die verschiedenen Gebäude und wir gingen einmal rundherum. Dies war der letzte Teil unserer Tour. Der Guide brachte uns wieder nach Hause und wir bedankten uns für diese tolle Tour!

Was ein Tag! Morgen gibt es erstmal ein wenig Entspannung! 🙂

Sonnige Grüße,
Torben & Vivi

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